Heute ist Welt-Yogatag! Ein herzliches "Namasté" an Euch alle, an jeden Einzelnen! Ich hoffe, ganz viele von Euch hatten Zeit für sich selbst - und ihre Yogamatte :-). Ich hatte das große Glück, ganz alleine meiner Praxis zu frönen - wunderbar!
Zur Zeit lese ich mal wieder eines der fantastischen Bücher von Jack Kornfield, nämlich "Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens". Und eine Aufforderung in diesem ziemlich dicken Buch heißt: Beende den Krieg.
Wow, das klingt so simpel, so banal, so logisch - und es ist sooo schwer! Schon seit Tagen geht mir das nicht mehr aus dem Kopf und ich stelle erstaunt fest, dass ich, obwohl ich schon seit gut 20 Jahren (also mein halbes Leben!) Yoga mehr oder weniger intensiv praktiziere, mit großem Energieaufwand Krieg gegen alles Mögliche führe. Mit Vorliebe gegen mich selbst (und meinen Körper) und um mein "Revier" zu verteidigen. Bei genauerem Hinsehen stoße ich dann auf meine tief vergrabenen Ängste. Wahrscheinlich echte Klassiker unter den Ängsten: Angst, allein zu sein (richtig einsam; nicht mal für 3 Tage alleine zu Hause, welch Luxus ist das denn?!) und die Angst, nicht liebenswert zu sein, nicht zu genügen. Diese Erkenntnis ist schmerzhaft für mich, auch, weil ich glaubte, schon viel mehr von diesen Gedanken und Mustern abgelegt zu haben... Und ein Satz reicht, um mir das Gegenteil zu beweisen. Wir sind eben doch alle nur auf dem Weg ;-). Jetzt hoffe ich, dass ich es schaffe, diese Ängste nach und nach loszulassen und wieder ein Stück mehr in meine Mitte, meine Kraft zu kommen. Aber Erkenntnis ist ja angeblich der erste Weg zur Besserung...
Mein Herz vertraut auf jeden Fall ganz fest darauf, dass ich den Krieg irgendwann beende - und jeder, der wirklich Frieden in und mit sich gefunden hat, der schafft automatisch ein bißchen mehr Frieden in seinem Umfeld. So dass es tatsächlich auf jeden einzelnen von uns ankommt, diese aus dem Lot geratene Welt zu verbessern. "Be the change you want to see in the world" (angeblich von Gandhi)! Ganz ehrlich, diese Welt ist ein wunderbarer Ort, sich selbst zu finden und zu entwickeln. Ich bin sehr dankbar, hier sein zu dürfen!
Herzlichst,
Nicole